Blogbeitrag: Verlust – wenn das Leben uns verändert

Verlust gehört zu unserem Leben – ob wir einen Menschen, eine Freundschaft oder ein Stück von uns selbst verlieren. In diesem Beitrag schreibe ich darüber, wie Trauer uns prägt, warum jeder seinen eigenen Weg gehen darf und wie aus Schmerz manchmal Dankbarkeit wächst

9/15/20252 min read

Verlust hat viele Gesichter in unserem Alltag.
Es kann das Zuhause sein, ein Gegenstand, ein Job, eine Freundschaft oder der schwerste Verlust von allen: ein geliebter Mensch. Jeder Verlust ist mit Gefühlen verbunden. Manchmal öffnet er eine neue Tür, einen neuen Abschnitt, ein neues Kapitel. Doch nicht immer fühlt sich das erleichternd oder hoffnungsvoll an. Oft bringt er auch Trauer, Wut oder eine lähmende Stille mit sich.

Der schmerzhafteste Verlust ist der eines Menschen, den wir lieben. Auf einmal ist er nicht mehr da. Keine Gespräche mehr, keine Umarmungen, keine neuen Erinnerungen, die man gemeinsam erschaffen kann. Plötzlich geht man den Weg alleine weiter.
Trauer teilt das Leben in zwei Teile: ein „Davor“ und ein „Danach“. Davor: das Leben mit der geliebten Person, voller Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit. Danach: ein Leben, das neu sortiert werden muss.

Jeder Mensch trauert anders. Für mich war das Fühlen schon immer wichtig. Ich muss den Verlust spüren, weinen, schreien und vermissen, damit ich irgendwann wieder aufstehen und weitermachen kann. Andere verdrängen, laufen weg oder beschäftigen sich, um nicht hinzusehen. Auch das ist normal. Unser Körper schützt uns, bis wir bereit sind, uns mit Gefühlen wie Wut, Einsamkeit, Sehnsucht oder Stille auseinanderzusetzen.

Die Zeit heilt keine Wunden. Aber sie verändert das Bewusstsein. Irgendwann treten die Momente hervor, die uns wieder zum Lachen bringen. Die Dankbarkeit wächst: dafür, einen besonderen Menschen im Leben gehabt zu haben. Fast jeder Mensch muss diesen Schmerz einmal erleben, denn der Tod gehört untrennbar zum Leben.

Egal, welchen Weg du für deine Trauer wählst: Gib die Hoffnung nicht auf. Nur du kannst entscheiden, was dir guttut. Nimm Hilfe an, wenn sie dir gut tut. Zieh dich zurück, wenn du Ruhe brauchst. Geh unter Menschen und lache, wenn dein Herz für eine Sekunde leichter wird. Es gibt keinen falschen Weg und niemand hat das Recht, darüber zu urteilen. Es ist dein Leben. Es sind deine Schuhe, die du tragen musst.

Doch nicht nur der Tod hinterlässt eine Leere. Ein weiterer einschneidender Verlust ist der einer Freundschaft. Man sitzt zusammen, schmiedet Pläne, spricht davon, auch mit 70 noch auf einer Bank zu sitzen und aufs Leben anzustoßen und plötzlich verstummt die Verbindung. Das Leben verändert sich. Blickwinkel und Prioritäten verschieben sich. Zurück bleibt eine Traurigkeit über eine enge, langjährige Freundschaft, die nicht mehr ist.

Aber dieses Leben ist zu kurz für endlose Enttäuschung. Auch die Schuldfrage hilft nicht. Oft ist niemand schuld – manchmal kommt einfach das Leben dazwischen. Sei dankbar für die gemeinsame Zeit, die Höhen und Tiefen, die ihr erlebt habt, und dafür, dass du eine solche Freundschaft erfahren durftest. Und dann: geh weiter